Ein neues Quartier entsteht

Der Deutzer Hafen wird in den nächsten Jahren zu einem dichten und gemischten Stadtquartier entwickelt. Ausgangspunkt ist die Aufgabe der ursprünglichen Nutzung der Fläche als Industriehafen, die in der innenstädtischen Lage wegen der vorhandenen Flächenzuschnitte und der Verkehrs- und Lärmkonflikte mit der Nachbarschaft nicht mehr zeitgemäß war. So eröffnen sich für dieses herausragend gelegene Areal am Rhein – direkt gegenüber dem Stadtpanorama – neue und städtebaulich zukunftsfähige Perspektiven.“

Die Stadt Köln und ihre Entwicklungsgesellschaft moderne stadt betreiben die Entwicklung dieser komplexen, etwa 37 Hektar großen Fläche in einem mehrstufigen Verfahren auf Basis eines Integrierten Plans. Dieser wurde nach einem Werkstattverfahren mit interdisziplinären Planungsteams von dem Sieger dieses Verfahrens, dem Kopenhagener Architekturbüro COBE, als Quartiersbuch ausgearbeitet und wird laufend fortgeschriebenen sowie dabei immer weiter vertieft und präzisiert.

Zur Entwicklung des Deutzer Hafens müssen verbindliche Regeln für die öffentlichen und privaten Flächennutzungen festgelegt werden. Die Stadt Köln hat dafür im ersten Schritt die Änderung des Flächennutzungsplans und einen Bebauungsplan „Infrastruktur“ auf den Verfahrensweg gebracht, der alle öffentlichen Flächen sichert und ihre Zweckbestimmung festlegt. Dieser erste Bebauungsplan beinhaltet ein stabiles Grundgerüst für die städtebauliche Entwicklung und setzt wesentliche Zielsetzungen um, vor allem

  • werden ausreichende Flächen in sehr guter Lage für den notwendigen Schulstandort, Kitas und Sportflächen freigehalten,
  • wird die gesamte Uferlinie entlang des Hafenbeckens und auf der Stromseite für öffentliche Promenaden bzw. für begrünte Freiflächen mit hoher Aufenthaltsqualität gesichert,
  • werden großzügige Flächen für insgesamt drei öffentliche Parkanlagen und sechs Stadtplätze reserviert,
  • wird ein angemessen dimensioniertes System an Erschließungsstraßen für die künftige Bebauung definiert, die mit kurzen Wegen dem klimagerechten Bedarf an Mobilität dienen.
  • werden die notwendigen Flächen für die Ver- und Entsorgung, hier vor allem für eine Energiezentrale mit innovativen, nachhaltigen Energieträgern am Rande des Gebiets, festgelegt.

Parallel dazu wird der Integrierte Plan in aufeinander aufbauenden Qualifizierungs- und Wettbewerbsverfahren genauer ausgearbeitet, z. B. wird die Gestaltung der Parks und Plätze detailliert und die Brückenbauwerke entworfen.

Die einzelnen Baufelder sind im ersten Bebauungsplan noch nicht erfasst, um sie schrittweise und inhaltlich flexibel entwickeln zu können. Auch hier definiert das Quartiersbuch mit dem vom Büro COBE für den Hafen konzipierten „Deutzer Block“ – eine gezielte Abwandlung des klassischen Gebäudeblocks, die den industriellen Gebäudebestand im Deutzer Hafen mit aufnimmt und einen geschützten Innenhof mit einer vielfältigen Randbebauung unterschiedlicher Höhen und Fassaden kombiniert – ein stabiles Gerüst für die Entwicklung einer lebendigen städtebaulichen Struktur.